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DAS PROJEKT "GELDHELDINNEN"

Eine Steigerung der Finanzkompetenz von Frauen unterstützt sie dabei, ihr finanzielles Leben besser zu verwalten und in weiterer Folge ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben zu führen. Gerade in einer Zeit, in der die Zahl der Femizide einen traurigen Höhepunkt erreicht, ist es wichtig zu betonen, dass finanzielle Unabhängigkeit auch ein Mittel der Gewaltprävention ist. Denn unabhängige Frauen müssen nicht in gewaltvollen Beziehungen verweilen. Zusätzlich trägt eine stabile finanzielle Situation dazu bei, das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in Wirtschaft und Gesellschaft zu verringern, wovon nachweislich Individuen wie auch die Gesamtgesellschaft profitieren. Dieses Projekt trägt somit auch zur Geschlechtergleichheit bei, eines der 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen.

 

Die Zahlen zeigen deutlich, dass Frauen nach wie vor aus unterschiedlichen Gründen weniger Geld zur Verfügung haben. Das Projekt „Geldheldinnen – selbstbestimmter Umgang mit Geld in jeder Lebensphase“ hatte daher zum Ziel, den aktuellen Stand des Finanzwissens von Frauen in Niederösterreich zu erheben, um daraus abzuleiten, welches Finanzwissen für Frauen notwendig ist und in welcher Form sie dieses erhalten möchten.

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Im Hinblick auf die gesamte Projektumsetzung war die konzeptionelle Herangehensweise gekennzeichnet durch folgende Aspekte:

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  • Frauenspezifische Ausrichtung - die Ausgangsbasis ist die Lebensrealität der Frauen

  • Fokus auf Lebensphasen und damit verbundene frauenspezifische Finanzentscheidungen

  • Orientierung an den regionalen Gegebenheiten

  • Inhaltliche Orientierung an den OECD-Dimensionen von Finanzbildung

  • Empowerment-Ansatz auf dem Prinzip der Selbstwirksamkeit und aktiver Teilnahme (Partizipation) in einem vertrauensvollen, geschützten Rahmen

  • Vermittlung von lebensnahen und einfach umsetzbaren Inhalten

 

Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die aktuellen Barrieren gelegt, die den Zugang zu Finanzwissen „versperren“ (Bedarfserhebung). Ein weiteres Ziel war es, das Interesse von Frauen für das Thema Geld zu wecken, grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Geld zu vermitteln und Wissen zur Verfügung zu stellen, um Verhaltensweisen positiv zu beeinflussen.

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Das Projekt wurde vom Land NÖ finanziert und vom Verein wendepunkt in Kooperation mit dem Sozialunternehmen three coins umgesetzt. Das Projekt wurde mit Jänner 2022 gestartet und hatte folgenden zeitlichen Ablauf:

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Bedarfserhebung "Finanzkompetenz von Frauen in Niederösterreich (01 - 06/2022)

Die Bedarfserhebung wurde mittels qualitativer (strukturierte „Frauen-Finanztalks“) und quantitativer (online Fragebogen) Erhebungsmethoden durchgeführt. Der Leading-Part lag beim Verein wendepunkt.

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Bei der Bedarfserhebung ging es um folgende Fragestellungen:

  • Welches Finanzwissen brauchen welche Frauen (soziodemografische Faktoren)?

  • Welche Barrieren hindern Frauen bislang in ihrem Finanzverhalten?

  • In welcher Form möchten bzw. können Frauen Finanzwissen erhalten?

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Frauen-Finanztalks (on- und offline) – qualitative Bedarfserhebung

Es wurden mit Stakeholder:innen aus der Region Finanztalks organisiert, die einerseits im Sinne der Bedarfserhebung genutzt wurden und andererseits Interesse und Begeisterung für die Beschäftigung mit dem Thema Geld wecken sollten. Während dieser Veranstaltung erhielten Multiplikatorinnen, die mir Frauen arbeiten, einfache und wirkungsvolle Werkzeuge, um ihr eigenes Geldverhalten zu reflektieren und zu verbessern, sowie Beratungstools für die praktische Arbeit. Inhalte der Finanztalks waren:

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  • inhaltliche Inputs

  • gamifizierte Aktivitäten

  • Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten mit anderen Frauen in einem geschützten Raum.

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Fragebogen (on- und offline) - quantitative Bedarfserhebung

Um möglichst viele Frauen aus Niederösterreich zu erreichen, wurde ein online Fragebogen entwickelt, der über unser Netzwerk möglichst breit gestreut wurde.

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Auswertung sowie Konzeption und Design von Finanzbildungsformaten (07 - 09/2022)

Im Anschluss an die Datenerhebung wurden von Juli bis September die Daten des online-Fragebogens mittels statistischer Methoden ausgewertet und der Finanztalks mittels qualitativer Interpretation ausgewertet. Anhand dieser Ergebnisse wurden Ableitung von Themenschwerpunkten und möglichen Formaten mit dem Fokus auf den Lebensphasenansatz, lebensnahe Inhalte sowie niederschwelligem Zugang formuliert. Diese Formatideen wurden mit dem Auftraggeber, dem Land NÖ, besprochen und entschieden, welche Formate umgesetzt werden.

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Entwicklung und Implementierung von zwei Formatpiloten (10 - 12/2022)

Die Hauptverantwortung beim Design der beiden Formate lag beim Kooperationspartner three coins, und wurde in enger Abstimmung mit dem Verein wendepunkt entwickelt.

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Öffentlichkeitsarbeit (01 - 12/2022)

Um das Projekt GeldHeldinnen auch medial bekannt zu machen, den Fragebogen zu bewerben und das Bewusstsein für die große Bedeutung von Finanzbildung gerade bei Frauen zu schärfen, wurden folgende Kommunikationsmaßnahmen geplant:

  • Presse- und Medienarbeit

  • Vernetzung mit Stakeholdern und Medienpartner:innen

  • Veranstaltungen in Kooperation mit anderen Organisationen

  • Sensibilisierungsarbeit mittels Social Media-Kampagne

 

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Anhand der Ergebnisse der Datenerhebung wurden folgende Formate entwickelt:

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1. Money Messenger

  • Ziel: Grundlagen der Finanzbildung niederschwellig und interaktiv vermitteln

  • Zielgruppe: Frauen aller Altersgruppen

  • Inhalt: 6-teiligen E-Mail-/WhatsApp-Serie

    • Inhaltliche Inputs zu den Grundfertigkeiten eines guten Umgangs mit Geld

    • Praktischen Tipps und Daumenregeln

    • Challenges für eine Verhaltensänderung im richtigen Leben

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2. Informationsbroschüre Lebensphase Mutterschaft

  • Ziele: Sensibilisierung, Selbstreflexion und praktische Tipps

  • Zielgruppe: Frauen aller Altersgruppen, mit einem Fokus auf (werdende) Mütter

  • Inhalt:

    • Informationen zu den Themen mental load / care-Arbeit, Beihilfen…

    • Praktische Tipps

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